Nur beim Ton finde ich die vier Elemente: Ich forme die Erde, Wasser unterstütz den Formgebungsprozess, ich lasse die Stücke an der Luft trocknen und übergebe sie dann dem Feuer. Kein anderes Material spricht den Menschen so unmittelbar an wie der Ton. Es ist mit Worten nur unzureichend zu beschreiben, wie Ton auf der Töpferscheibe bearbeitet wird.
Als ich zum ersten Mal im Alter von 14 Jahren eine Frau an der Töpferscheibe arbeiten sah, war ich so begeistert zu erleben wie aus einem Klumpen Ton ein Gefäß erwächst. Damals war mir klar: das möchte ich auch können. Der Ton half mir meine Wut abzubauen und meine Mitte zu behalten. Beim Zentrieren des Tons auf der Töpferscheibe geht es darum, die Zentrifugalkraft zu überwinden. Die Hände müssen Druck ausüben, damit das geschehen kann. Bei der Arbeit mit hyperaktiven Kindern an der Töpferscheibe ist es immer wieder Thema, den Druck „wohldosiert“ auszuüben. Wenn ich zu viel Druck ausübe, gerät der Tonkloß aus der Mitte, drücke ich zu wenig, dann passiert auch wenig. Dieses Herantasten an die „richtigen Druckverhältnisse“ ist für die Kinder eine gute Übung.